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Medizinische Sammlung

Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

Jedes Jahr am 28. April findet der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (World Day for Safety and Health at Work) statt. Dieser Tag wurde durch die Internationale Arbeiterorganisation – IAO, bzw. auf Englisch ILO, International Labour Organization – eingeführt.

Die ILO wurde als Bestandteil des Friedensvertrags von Versailles im Jahr 1919 gegründet. Unter Kapitel 13, Artikel 1 – Part XIII of the Peace Treaty «Labour», Section I «Organization of Labour» – heisst es dazu: «Whereas the League of Nations has for its object the establishment of universal peace, and such a peace can be established only if it is based upon social justice;». Der Weltfrieden kann nur eingerichtet werden, wenn dieser auf der Basis der sozialen Gerechtigkeit beruht. Starke Worte, welche hier gewählt wurden, um die Bedeutung der ILO zu untermauern.

Dieses Jahr fokussiert sich der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz unter dem Motto «Stop the pandemic: Safety and health at work can save lives» auf die COVID-19 Pandemie. Ziel des Mottos ist es, den nationalen Dialog über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit anzuregen. Ausserdem soll das Bewusstsein für die Einführung sicherer Praktiken am Arbeitsplatz und die Rolle, die die Dienste für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit spielen, geschärft werden. Ebenso konzentriert man sich auch auf die mittel- bis langfristigen Aspekte, einschließlich der Erholung und der künftigen Bereitschaft – insbesondere auf die Integration von Massnahmen in Arbeitsschutzmanagement-Systeme und -Politiken auf nationaler und Unternehmensebene.

Am 28. April 2020 zwischen 15 und 16 Uhr wird zudem ein Webinar zum diesjährigen Welttag für Sicherheit und Gesundheit abgehalten.

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Abb. 1: Kompakter UV- und Wärmestrahler SOLIS-Sonne Nr. 143 mit Timer, Inventarnummer 15022.

© Institut für Evolutionäre Medizin

Schutz der Augen und der Haut

In unserer Medizinischen Sammlung gibt es zahlreiche Objekte, welche für die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, bzw. im Privathaushalt stehen. So zum Beispiel der kompakte UV- und Wärmestrahler SOLIS-Sonne Nr. 143 mit Timer (s. Abb. 1).

Das Objekt aus dem Jahr 1965/66 wurde von der Firma Solis aus Zürich hergestellt. Die Firma wurde 1908 gegründet. Mit der SOLIS-Sonne werden bestimmte Körperteile bestrahlt – Ultraviolett und Infrarot kombiniert oder nur Infrarot –, um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu steigern, bzw. um gewisse Beschwerden zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Für die eigene Sicherheit und Gesundheit müssen aber diverse Punkte eingehalten werden (s. Abb. 2 u. 3):

  • Zum Schutz für die Augen muss die mitgelieferte Schutzbrille mit roten Kunststoffgläsern angezogen werden. Interessant ist, dass in der Gebrauchsanweisung darauf hingewiesen wird, dass die neuartige Form der Schutzbrille so konstruiert wurde, dass sie unschöne Augenringe verhindert
  • Bestrahlungsabstand und- zeiten müssen eingehalten werden. Besonders bei Kindern und Kleinkindern ist Vorsicht geboten. Der Timer mit dem Weckergeräusch dient dabei als Sicherheitssystem, um die Bestrahlungszeit einzuhalten
  • Bei kosmetischer Bestrahlung soll zum Schutz Sonnencreme verwendet werden
  • Bei Fieber und Erregungszuständen darf keine Bestrahlung stattfinden
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Abb. 2: Gebrauchsanweisung SOLIS-Sonne Nr. 143 mit Timer, Seite 1 u. 2, Inventarnummer 15022.

© Institut für Evolutionäre Medizin

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Abb. 3: Gebrauchsanweisung SOLIS-Sonne Nr. 143 mit Timer, Seite 3 u. 4, Inventarnummer 15022.

© Institut für Evolutionäre Medizin

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Abb. 4: Dosenförmiger Atemfilter DEGEA Industrie-Einsatz, Inventarnummer 15875.

© Institut für Evolutionäre Medizin

Schutz vor organischen Dämpfen und Lösungsmitteln

Ein anderes Objekt ist der dosenförmige Atemfilter DEGEA Industrie-Einsatz A (s. Abb. 4). Der dosenförmige Filter ist braun bemalt – Kennfarbe Braun für den Einsatztyp «Industrie-Einsatz A» – und seitlich am Filter ist ein rechteckiges blaues Etikett mit der Aufschrift «Einsatz A geprüft 29.10.29» angeklebt.

Der Filter wurde also am 29. Oktober 1929 geprüft und gilt für den Einsatztyp «Industrie-Einsatz A». Dieser Typ bedeutet, dass der Filter gegen alle organischen Dämpfe sowie gegen sämtliche Lösungsmittel wie Benzol, Benzin, Aceton, Diethylether, Ameisensäure, Formaldehyd, Acrolein, Sulfurylchlorid, Chlorschwefel und chlorierte Kohlenwasserstoffe (Tetrachlorkohlenstoff, Trichlorethylen, Essigsäure, Methylalkohol, Ethanol und Kohlenstoffdisulfid) schützt.

Der Atemfilter wurde von der 1892 in Berlin gegründeten DEGEA – Deutsche Gasglühlicht-Auer-Gesellschaft m.b.H. – hergestellt.

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Abb. 5: Kontaminationsmessgerät «CONTAMAT FHT 111 G» im Koffer, Inventarnummer 17321.

© Institut für Evolutionäre Medizin

Strahlenschutz

Ein weiteres Objekt ist das Kontaminationsmessgerät «CONTAMAT FHT 111 G» (s. Abb. 5 u. 6), welches von der deutschen Firma Frieseke & Höpfner hergestellt wurde. Dieses Gerät wurde uns vom Universitätsspital Zürich (USZ), Direktion Betrieb, Bereich Unternehmenssicherheit geschenkt. Der Bereich Unternehmenssicherheit gewährleistet die Sicherheit von Patienten, Besuchern und Mitarbeitenden am USZ. Er erstellt Grundlagen für einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Spitalbetrieb. Neben dem Strahlenschutz gehören auch die biologische und chemische Sicherheit, Arbeitssicherheit, Security und Brandschutz sowie die Betriebsfeuerwehr zu den Kernaufgaben.

Unser Objekt wurde vom Bereich Unternehmenssicherheit im Rahmen des Strahlenschutzes eingesetzt. Mit dem Gerät konnten Kontaminationsmessungen durchgeführt und Verunreinigungen durch radioaktive Stoffe aufgespürt werden. Damit konnte gewährleistet werden, dass der Arbeitsplatz frei von Radioaktivität ist und somit keine Gesundheitsgefährdung am Arbeitsplatz besteht.

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Abb. 6: Kontaminationsmessgerät «CONTAMAT FHT 111 G», Inventarnummer 17321.

© Institut für Evolutionäre Medizin